Donnerstag, 12. Mai 2016

Gedankenblabla 2.0

Juhuuu ihr Lieben.
Ein ganzes langes Jahr War nun Funktstille hier auf meinem Blog. Ein sehr ereignisreiches Jahr mit vielen Höhenflügen, massiven Abstürzen und einem klaren Ziel vor Augen.

Ich habe nun ein Jahr voller Rückschläge, voller Enttäuschungen aber auch genauso viel Erfolg und Glücksmomente hinter mir.
Auf der stetigen Suche nach ein bisschen Liebe und Zuwendung, nach Erfolg und die dafür gebührende Anerkennung, habe ich mich wieder mal in einem Labyrinth aus Emotionen wieder gefunden, die ich nicht steuern kann.

Nachdem ich wieder mal feststellen musste, dass Worte und mittlerweile auch Taten absolut gar nichts zu bedeuten haben und schon gar kein Beweis für Beständigkeit und ehrliche Liebe sind, bin ich nun auf dem Weg mein Ziel noch ehrgeiziger anzustreben und alles andere auszublenden.
Die Gewissheit, dass nichts, aber auch gar nichts mehr Wert hat, als das Bewusstsein zur eigenen Person und die permanente Vorwärtsbewegung in der Selbstfindung, sowie die Weiterentwicklung um für Steine, die einem in den Weg gelegt werden, gewappnet zu sein, gibt mir die Kraft Vergangenes, wie Bevorstehendes zu verarbeiten. Das "Ich" steht nun an erster Stelle. Das erste Mal in meinem Leben bin ich mir ganz sicher, dass der Weg den ich gehe absolut richtig ist. Trotz der vielen Belastungen, die es mir zeitweise wirklich schwer machten, daran festzuhalten, umso stärker bin ich nun davon überzeugt, dass unter anderem der erhobene Mittelfinger gegen all die Menschen, die aus meinem Leben geschieden sind, sei es weil sie zu egoistisch waren und nur an sich selbst gedacht haben, sei es weil sie den Weg, den ich gehe, nicht verstehen können, sei es weil sie mich als Person verändern wollten, genau das ist das, was mich stark macht. Warum Tränen vergeuden, wenn es ein erhobener Mittelfinger ebenso gut ausdrückt, was ich darüber denke?
Einer meiner liebsten und besten Freunde hat bereits vor Jahren zu mir gesagt: "Elli, du musst ein Arschloch werden."
Nun, jeder der mich kennt, weiß, dass ich einen viel zu stark ausgeprägten Sinn für Empathie habe, als dass ich wirklich ein Arschloch sein könnte. Aber dennoch werde ich versuchen öfters an mich zu denken. Was gehen mich die von Midlifecrisis geplagten Leben anderer an? Was gehen mich Beziehungssorgen anderer an? Seit so vielen Jahren habe ich mein eigenes Paket zu tragen und jeden Tag wird es schwerer, weil die sich darin befindlichen Dinge immer mehr werden. Und dennoch habe ich mich um die Pakete anderer gekümmert und meins völlig außer Acht gelassen. Mit dem Resultat, dass die, dessen Paket durch mein Zutun leichter geworden ist, nun weitergezogen sind und mich mit einem noch schwereren Paket zurückgelassen haben. Verletzt, erniedrigt, gedemütigt. Ohne zurück zu blicken auf mich, ohne zurück zu blicken auf das was ich in Kauf nahm, damit diese Menschen ihren Weg weiter gehen können. So viel Egoismus auf Kosten anderer, auf Kosten naiver, liebenden Seelen ist absolut widerliches menschliches Verhalten! Und ich hasse sie dafür!
Hass, etwas was ich zur Zeit besonders intensiv spüre und wahrscheinlich noch nie so breit gefächert gefühlt habe, ist derzeit eine Form, damit umzugehen.
Ich hasse einfach. Hass gibt mir Energie Dinge zu tun, die ich sonst einfach liegen gelassen hätte. Hass gibt mir das Gefühl mit all dem klar zu kommen, einen Überblick zu haben und nicht hoffnungslos in meinen Emotionen zu versinken. Doch leider ist Hass keine Lösung, denn auch Hass macht in irgendeiner Form blind. Es zeigt in gewisser Weise klare Bilder, doch blendet er auch viel aus, was mein eigentliches Ich ausmacht.

Nichts desto trotz gehe ich meinen Weg weiter. Hindernisse werden überwunden, wie bisher auch. Rückschläge nutze ich im mit doppelter Energie voran zu schreiten. Den erhobenen symbolischen Mittelfinger habe ich stets dabei, bei allem was ich tue. Ich weiß, dass alles was passiert ist und alles was passieren wird, egal wie hart es sein würde, alles hat einen Sinn. Ich suche ihn noch, doch ich werde ihn finden. Und eins verspreche ich euch, sollte ich den Sinn von all der ganzen Scheiße finden, hau ich ihm erstmal gediegen eine rein. 😉

Schluss jetzt mit dem Gefasel von frustrieren Gedanken.
Hey, ich bin wieder da. Anders als ich war, aber besser als vorher!

Wir lesen uns beim nächsten Beitrag und ich verspreche, diesmal warte ich kein Jahr. 😉

Gehabt euch Wohl

Eure Miss LeStrange 💋

Dienstag, 19. Mai 2015

Frauen als Sexobjekt und warum Männer nicht mehr charmant sein können

Hallo meine lieben Leser,

ich melde mich zurück. Derzeit bin ich unheimlich viel unterwegs. Zwischen meinem normalem Alltag, meiner Lehre und der ein oder anderen Braut am Wochenende, habe ich mega viel zu tun. Unter anderem war ich letztes Wochenende in Berlin und habe einen Workshop für Crossdresser gegeben. Sehr interessante Erfahrungen habe ich da gemacht, aber darüber werde ich in meinem nächsten Post ganz ausführlich berichten. Immer nur Action und Freitag habe ich auch noch Geburtstag...holla, das wird eine Woche. Meine Lieben, ich habe die kurze Pause heute Abend genutzt um mir mal wieder den Frust von der Seele zu schreiben.

Ich habe heute mal wieder ein Thema aufgegriffen, über das ich mir schon lange Gedanken mache, da ich selbst oft betroffen bin.

Im Laufe der Evolution ist es von Natur aus gegeben, dass ein Mann bei einer Frau, bewusst oder unbewusst, darauf achtet, ob sie gebärfähig und fähig ist, diesen aufzuziehen, während eine Frau, bewusst oder unbewusst, bei einem Mann darauf schaut, ob dieser als Beschützer und Ernährer taugt.

Soweit so gut. Aaaaber, was zur Hölle ist mit den Männern heutzutage los? Warum kann keiner mehr freundlich und charmant sein, ohne dabei sexuell spezifische Andeutungen zu machen? Denkt ihr allen ernstes wir Frauen wollen ständig hören, dass unsere "Oberweite nicht von schlechten Eltern ist" oder dass die "Lippen sicher nicht nur beim Lächeln gut aussehen"....
Alter Schwede, Männer!!! Ihr seid manchmal wirklich primitiv!!!
Und kommt mir jetzt nicht, mit "Ihr Frauen provoziert es ja"
Einen Scheiß tun wir!!! Klar ziehen wir uns gerne hübsch und auch mal sexy an, klar schminken wir uns und stylen uns, um gut auszusehen, aber wir machen das nicht um euch in der Gesamtheit aufzuheitern!
Es gibt 3 Gründe, warum wir Frauen unsere Vorzüge betonen: 1. weil wir Bock drauf haben! 2. weil wir Probleme mit unserem Selbstbewusstsein haben und 3. weil DIESER eine Mann genau das sehen soll, ohne es ihm direkt vor die Nase zu halten. (Frauen-Aufmerksamkeits-Ding...lange Geschichte, dazu ein anderes mal mehr)
Verdammt, dass kann doch nicht so schwer sein. Es ist doch ätzend, immer die gleichen Anmachsprüche, immer dieses primitive, auf Sex bezogene Gelaber. Damit bekommt ihr nie ne Frau rum!!! Das ist mega abtörnend!

(Achtung Männerhass!!! Für folgenden Text und dessen Inhalte übernehme ich keine Haftung.
Bevor der mega Shitstorm ausbricht, es brauch sich nicht jeder angesprochen fühlen. Wer es dennoch tut, der sollte mal genauer lesen und drüber nachdenken.)

Wie gerne hätte ich doch diese Zeiten noch miterlebt, in denen die Männer charmant um die Aufmerksamkeit einer Frau gekämpft haben...
Ich war schon immer eine Frau der alten Schule, zudem noch hoffnungslos romantisch.
Und dann kommt ein hormongesteuerter, primitiver Auspuffbumser nach dem anderen und denkt, dass jedes weibliche Geschöpf seiner unwiderstehlichen Art, wie er ihr erklärt, was er nicht gerne alles mit ihr anstellen würde und wie unglaublich gut er doch dabei wäre, ihm zu Füßen liegt...Klappspaten! Alles geistige Tiefflieger!! Ich schwöre euch, nicht einer der so rum posaunt, bringt es überhaupt im Bett! Und als ob das noch nicht genug wäre, kommt dann mal einer der ist charmant, witzig, intelligent...und will dennoch nichts anderes als eine Frau ins Bett zu bekommen. Verflucht, das ist wie eine Seuche!!! Eine Seuche aus Großhirnkastrierten Hodenbussarden!!! Und es wird immer schlimmer!!! Von Rechtschreibung und Grammatik will ich gar nicht erst anfangen, sonst platzt mir noch die Halsschlagader...solche Pimmelpapageien.....
Reagiert man dann als Frau mit der simplen Aussage: "Danke, kein Interesse an lapidaren Geschichten" kommt nicht allen Ernstes als Frage zurück, was denn "lapidar" bedeute. Himmel, Arsch und Wolkenbruch, wo sind wir nur gelandet?!! Es kann doch nicht so schwer sein, einer Frau ein Kompliment zu machen, ohne im gleichen Atemzug sie auf ihr Dekolleté aufmerksam zu machen! Wir wissen selbst, dass wir Brüste haben! Ihr müsst uns das nicht ständig mitteilen!!!
Und jaaa, wir Frauen zeigen uns gerne. Sollen wir uns wegen solchen sabbernden Pfeifenheinis nun auch komplett verhüllen???!!!...

*Männerhass Ende*

Verdammt...jetzt habe ich gerade nochmal drüber gelesen und bin in hässliches Gelächter ausgebrochen....ich feier meine eigenen Worte... *gacker*

Denkt was ihr wollt, aber ich finde es wirklich traurig, dass das immer mehr über Hand nimmt und es kaum noch Männer mit Stil gibt. Kein Wunder, dass so viele unglücklich sind. Und selbst, wenn man nur auf der Suche nach was Unkonventionellem und Unkompliziertem ist, dann sollte man sich vllt auch in speziell dafür vorgesehenen Portalen bewegen. Nichts ist abtörnender als dumme Anmachsprüche oder Männer, die nur auf körperliche Reize der Frau Wert legen.


Aus psychologischer Sicht:
In einer Studie wurde bewiesen, dass eine leicht bekleidete Frau eher als Objekt wahrgenommen wird, während ein leicht bekleideter Mann dennoch als Mensch wahrgenommen wird. Aber warum ist das so?
Diese Frage haben sich belgische und US-amerikanische Psychologen ebenfalls gestellt. Auf meiner kleinen Recherche bin ich auf folgendes gestoßen:

Im Fachmagazin "Psychological Science" berichten sie, dass sie einen deutlichen Unterschied feststellen konnten und Frauen wortwörtlich als Sexobjekte wahrgenommen werden. Die Forscher um Philippe Bernhard von der Université Libre in Brüssel nutzten einen bekannten psychologischen Effekt um dies zu ermitteln: Werden Fotos auf den Kopf gestellt gezeigt, haben Menschen Probleme Gesichter oder ganze Personen wieder zuerkennen. Bei Objekten, bspw. Gebäuden, tritt dieser sogenannte Inversionseffekt dagegen nicht auf. 78 Studenten, 41 Männer und 37 Frauen, sahen sich für das Experiment Fotos von Männern und Frauen an, die nur Unterwäsche und Badekleidung trugen und einen möglichst neutralen Gesichtsausdruck hatten. Ein Foto wurde dabei nur für einen kurzen Augenblick gezeigt, anschließend bekamen die Probanden zwei Bilder zur Auswahl, das Original und eine gespiegelte Variante, und sollten sagen, welches sie eben gesehen haben.
Tatsächlich erkannten die Teilnehmer die Männerfotos deutlich schlechter wieder, wenn diese falsch herum gezeigt wurden. Bei den Frauenfotos war das nicht der Fall. Es machte kaum einen Unterschied ob die Frauen auf dem Kopf standen oder nicht. Dies erklärt, warum Männer als Personen und Frauen als Objekt wahrgenommen werden würden. (spiegel.online.de)

Ich hoffe, damit konnte ich meine dezent zum Vorschein gekommene Abneigung gegen diese Art von Männern etwas entschärfen. Immerhin habe ich sie ja wieder etwas in Schutz genommen. Aber es ist dennoch keine Entschuldigung und es wird auch nie eine geben!
Für meine männlichen Leser, reißt euch mal zusammen, lest mal den Knigge und ein Buch von Shakespeare oder fragt mal beim Opa nach, wie er seine Frau für sich gewonnen hat. Mit dummen Anmachsprüchen sicherlich nicht.

Meine lieben Leser, ich habe mich jetzt genug abreagiert. In den nächsten Tagen versuche ich etwas Zeit zu finden um euch von meinen Erfahrungen in Berlin zu berichten.
Für heute ist erstmal Schluss.

Gehabt Euch wohl.
Winke Winke!

Eure Miss LeStrange



Mittwoch, 25. März 2015

Warum lügen Menschen immer wieder?

Hallo meine liebsten Lieblingsfollower,

ich melde mich zurück, nicht mit dem versprochenem Thema zur Weiterführung meiner Gedanken zur Verhaltenspsychologie, auch wenn mein heutiger Beitrag ebenso viel damit zu tun hat.
Aus derzeit gegebenem Anlass muss ich mal wieder ein bisschen Dampf ablassen.
Es geht um Lügen. Spezieller um Menschen die lügen und warum sie dies tun.

Jeder von uns hat mal gelogen, selbst wenn es eine Notlüge war oder selbst nur um einen anderen nicht zu verletzen. Doch oft habe ich erlebt, dass Menschen lügen, obwohl sie gar nicht müssen. Sie verstricken sich in ein Netz aus Unwahrheiten und merken dabei oft selbst nicht, wie lächerlich sie sich dabei machen.
Ich finde es sehr amüsant, wenn ich die Wahrheit kenne und das Gegenüber mich für unglaublich naiv hält und denkt mir das blaue vom Himmel runter holen zu können. Aber wenn ich eins in meinem Leben gelernt habe, dann nicht immer jedem alles zu glauben, was er erzählt. Lügen fangen schon da an, wenn man sich versucht als etwas Besseres auszugeben als man ist und dabei förmlich prahlt was man alles hat und kann, nur um den Gesprächspartner zu beeindrucken.
Andere lügen weil sie selbst dran glauben. Weil sie sich die Unwahrheit so sehr eingespielt haben, dass sie mit vollster Überzeugung dahinter stehen, selbst wenn es frei erfunden ist.

Man geht in der Psychologie davon aus, dass Lügen lebensnotwendig ist, denn es dient dazu, das Selbstwertgefühl zu stärken und einen leichteren Umgang mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu ermöglichen. In den 70er Jahren hatte der amerikanische Psychologe John Frazer Alltagsgespräche analysiert und die bis heute nicht unumstrittene These aufgestellt, dass Menschen etwa 200 mal am Tag lügen. Anbei sollte erwähnt werden, dass Wahrheit in der Lügenforschung nicht zwangsläufig definierbar ist. Im Alltag lügen Menschen meist aus prosozialen Gründen, oder um das Gesicht zu wahren, eher selten aus antisozialen Absichten. Prosoziale Lügen helfen dem Gegenüber ein besseres Gefühl zu geben. Nur mit antisozialen Lügen nimmt man in Kauf, dass sie Schaden beim Dritten oder Gegenüber anrichten. Zwar gibt es Menschen mit der pathologischen Neigung die Unwahrheit zu sagen, doch denen begegnet man eher selten.
Übrigens: Die einzigen Menschen, die sicher nicht lügen, weil sie nicht in der Lage dazu sind, sind Autisten, denn ihnen fehlt die Wahrnehmung für das soziale und emotionale Miteinander.
(Quelle: Buch/Psychologie im Alltag)

Aber mal ehrlich, was ist nun der Grund, dass Menschen so oft lügen?
Welt.de erklärt es so: "Menschen neigen zum Flunkern, Schwindeln, Täuschen und Betrügen und sie tun es immer hemmungsloser. Forscher konnten nun zeigen, dass oftmals Zeitnot die Ursache fürs Lügen ist."
What the fuck??? Zeitnot ist der Grund, warum mich einer anlügt, mir das Blaue vom Himmel runter schwindelt und mich von vorne bis hinten mit Unwahrheiten vollstopft??? Never!!!
Ich bin der festen Überzeugung, dass Menschen, einem kackendreist ins Gesicht lügen um sich ihr Ego zu pushen, einen zu beeindrucken und um sich selbst zu präsentieren. Lustig wird es dann, wie bereits erwähnt, wenn man die Wahrheit kennt.
Ich will mich hier wirklich nicht als Gutmensch hinstellen. Selbst ich habe schon gelogen. Beispielsweise habe ich ein Zu-Spät-Kommen mit einer Notlüge entschärft, oder habe jemanden gesagt, dass die neue Frisur wirklich super aussieht, obwohl ich sie ganz anders gemacht hätte, oder habe auf die Frage "Wie geht´s dir?" mit "Mir gehts suuuper" geantwortet...jaaaa,ich lüge auch. Aber(!!!!) wenn ihr alle in euch geht...wie oft habt ihr in den letzten 3 Tagen gelogen? Na?? Bei mir waren insgesamt 3 mal, genau die 3, die ich gerade beschrieben habe...und warum habe ich gelogen? Um mich zu entlasten, um mein Gegenüber nicht zu kränken und um unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen.
Es lässt sich also nicht vermeiden zu lügen. Aber ich bestehe dennoch, gerade was zwischenmenschliche Beziehungen betrifft, auf abgrundtiefe Ehrlichkeit!!! Ich sage, Menschen, die mir Nahe sind, was ich denke und was wirklich Fakt ist. Und oft weiß ich, dass mein Gegenüber dies nicht tut.
Wenn Menschen, die man gerade erst kennen lernt bereits mit Lügen sich ein Kartenhaus bauen, aus welchen Gründen auch immer, dann ist das wahrlich immer eine ganz schlechte Barriere für ein weiteres kommunikatives Verhältnis...irgendwann...früher oder später bricht dieses Kartenhaus zusammen und man hat mehr Verluste, als nötig. Das sollte sich wirklich jeder verinnerlichen. Genauso wie, dass das Gegenüber immer mehr wissen könnte, als vermutet wird. Und wie würdet ihr euch fühlen, wenn euch euer/eure Kumpel/Freundin/Date/Partner oder sonst was, euch Dinge erzählt oder abstreitet, wo ihr genau wisst, wie es wirklich ist? Beschissen oder???
Ich bin und bleibe ein Fan davon, mit offenen Karten zu spielen, das macht vieles sooo viel einfacher und entspannter und es ist lange nicht so schlimm, wie wenn irgendwas im Lügen-Netzwerk schief geht.

Was sind eure Erfahrungen mit Lügen? Was hat euch besonders hart getroffen und wie seid ihr damit umgegangen? Schreibt mir doch in den Kommentaren oder lasst mir ne Mail da.

Liebste sonnige Grüße

Euer Lieschen <3

Freitag, 20. März 2015

Geliebte Menschen muss man gehen lassen, wenn sie gehen müssen

Jeder von euch wird es kennen, selbst erlebt haben oder nachvollziehen können...
Wenn man einen geliebten Menschen verliert, ist nichts mehr wie vorher. Ich bin so direkt noch nie damit konfrontiert worden, bis jetzt. Ein Familienmitglied, was mir sehr am Herzen liegt, was mich seit meiner Kindheit beeindruckt, geprägt und unterstützt hat, ist am Ende des Lebens angekommen...
Noch kann ich es gar nicht richtig verstehen, geschweige denn akzeptieren, dass es bald vorbei sein soll, dass dieser Mensch, zu dem ich immer auf gesehen habe, den ich immer bewundert habe, nun so entkräftet die Welt verlassen soll...

Ich habe 7 Jahre in der Altenpflege gearbeitet, das heißt ich war tagtäglich mit Krankheit, Alter, Tot und Trauer konfrontiert. Ich habe schon so viele Menschen bis zu ihrem letzten Atemzug begleitet. Habe die Angehörigen betreut und getröstet und versucht die letzten Stunden so angenehm wie möglich zu machen.
Ich habe viel über das Sterben und über Trauer gelernt und dennoch bin ich grad selbst ein Häufchen Elend, wenn ich daran denke.
Schon immer habe ich zu einigen meiner Pflegeklienten eine besondere Bindung gehabt. Das lag vielleicht oft daran, dass ich mir stets die Zeit nahm, den alten Menschen zu zu hören. Ich war immer fasziniert davon, etwas aus ihrem Leben zu erfahren. Oft habe ich die Menschen bewundert, was sie schon alles erlebt und geschafft haben. Und immer wieder war ich über den Optimismus dieser Menschen erstaunt. Viele hatten in ihrem Leben alles aufgeben müssen, leben in einem betreuten Wohnen oder in einem Heim. Jahrzehnte lang geschuftet, Haus und Hof nach dem Krieg wieder aufgebaut und die eigenen Bedürfnisse immer hinten an gestellt. Viele waren im Alter sehr unzufrieden. Ihre Situation, ob auf Grund von Krankheit oder mangelnder Zeit und Kraft der Angehörigen. Es gab aber auch die, die stets zufrieden, stets genügsam und dankbar waren. Was habe ich diese Menschen bewundert. Unter schwierigsten Bedingungen leben, außer ein paar Kleidungsstücke, eine Kommode und ein paar Schmuckstücke, kein Eigentum mehr, Sehnsucht nach Familie und Kindern oder bereits Verstorbenen, gezeichnet durch Alter und Krankheit und dennoch immer ein müdes Lächeln und ein Danke auf den Lippen.

Ein würdevoller Tod, das ist das was wir alle zu unserem Lebensabend haben möchten. Aber was ist ein würdevoller Tod eigentlich? Wie kann man als Angehöriger oder als Pfleger einen würdevollen Lebensabend gestalten?

Durch meine Erfahrungen in der Pflege, bin ich immer wieder an das Hindernis geraten, dass Angehörige ein anderes Verständnis für den Lebensabend hatten, als die alten Menschen selbst. Ich rate deswegen JEDEM!!!! von euch sich mit Eltern, Großeltern oder anderen Angehörigen zusammen zu setzen und ernsthaft darüber zu sprechen!!! Es ist nichts Schlimmes über den Tod zu reden! Er tritt früher oder später ein!! Und wenn man sich nicht damit auseinander setzt, ist es umso schwerer, wenn der Fall eintritt. Ihr solltet euch über Wünsche und Bedürfnisse klar sein, die der Mensch im Falle seines Ablebens hat. Eine Patientenverfügung kann da schon einiges erleichtern. Viele lehnen lebenserhaltende Maßnahmen grundsätzlich ab. Das ist völlig ok und kann jeder nachvollziehen. Aber der Arzt, die Pfleger/innen und Mitwirkenden sind dazu verpflichtet Leben zu retten, Leben zu erhalten! Was also, wenn keiner da ist, der für euch entscheiden kann? Was also wenn ihr euch nicht mehr äußern könnt und gegen euren Willen gehandelt wird?

Wer macht sich als junger Mensch schon Gedanken über den Tod? Ganz klar: kaum einer! Aber manchmal tritt er doch schneller ein, als man denkt!

In meinem Fall ist es gerade sehr schwer, weil alle Beteiligten mit leiden und ich so unmittelbar damit konfrontiert bin...die ganze Professionalität, die ich all die Jahre in solchen Situationen angewendet habe, ist ganz und gar verschwunden. Die Bindung ist einfach zu stark. Ein Mensch der einen vom Kleinkindalter begleitet hat. Dieser Mensch war für mich immer ein Vorbild. Weise, korrekt, ehrlich und fleißig. Stets bemüht, dass es jedem an nichts fehlt. Eigenschaften, die ich selbst auch alle haben wollte und teilweise auch habe.

Das Schlimmste an der Sache mit dem Tod ist immer noch, wenn man weiß, dass die geliebten Menschen irgendwie leiden müssen oder mussten. Wenn man eins will, dann dass man sterben kann, ohne zu leiden. Am Besten einfach einschlafen. Aber so einfach ist das meist nicht. Vor allem wenn Krankheit und Schwäche noch mitwirken.

Wenn der Fall der Fälle eintritt und ein geliebter Mensch geht, fällt man meist in eine Art Schockzustand. Man fühlt nichts, man denkt nichts, man kann keine Emotionen zeigen. Ein gewisses Gefühl von Leere ist vorhanden. Das Gehirn versucht diese schreckliche Nachricht erst zu ignorieren. Oder sie wird geleugnet. Mit Worten: "Das kann doch nicht war sein" oder "Das glaube ich nicht" zeichnet sich diese Phase besonders deutlich ab.  Das ist die erste Phase der Trauer. Die kann bei jedem unterschiedlich lang andauern. Bei einigen sind es nur ein paar Minuten, bei anderen dauert diese Phase tagelang an.
Doch früher oder später setzt der Schmerz mit voller Wucht, wie ein ungebremster Faustschlag eines der Klitschko-Brüder ein. Oft sind es nicht nur seelische Schmerzen, sondern auch körperliche. Ob nun Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Herzrasen , Schlaflosigkeit oder andere. Der ganze Alltag ist plötzlich nicht mehr derselbe. Wie durch eine Plexiglaswand nimmt man alles wahr. Man kann nicht essen, nicht denken, nicht richtig kommunizieren, das ganze Wesen wird von einem unausprechlichem Verlust beherrscht und steuert einen durch den Tag. Dieser Gedanke, dass der geliebte Mensch weg ist, ist zerreißend. Emotionen treten meist mit großer Intensität auf und bringen einen selbst völlig aus der Fassung. Gefühle wie Verlustschmerz, Einsamkeit, Angst, Wut oder aber auch Freude und Erleichterung, wenn der Verstorbene beispielsweise einen langen Leidensweg hinter sich hatte. Oft sind diese aber mit Schuldgefühlen und schlechtem Gewissen kombiniert.
Die Momente von Wut und Zorn können sich oft gegen Dritte richten. Diese Emotionen werden oft auch als Heilung angesehen, da sie verhindern, dass man zu sehr in die Depressionen verfällt.
Der Trauernde sollte also keinesfalls seine Gefühle unterdrücken, damit er nicht in der Phase der Trauer stecken bleibt.
Wenn man aber über die zweite Phase der Trauer nicht hinwegkommt und man untypische Verhaltensweisen aufweist, sollte man definitiv drüber nachdenken sich Hilfe zu suchen. Es ist keine Schande, den Tod eines geliebten Menschen nicht zu verkraften. Aber es ist eine Schande daran kaputt zu gehen!
Nach und nach versuchen man sich damit auseinander zu setzen. Man denkt an schöne Zeiten, an lustige Momente, muss auch mal darüber schmunzeln. Im nächsten Augenblick ist man wieder traurig, weil einem bewusst wird, dass diese Momente der Vergangenheit angehören.
Es muss einem bewusst werden, dass das Leben noch einen Sinn hat und dass sich trotz dieses schmerzhaften Verlustes die Welt weiterdreht. Oft werden gemeinsam bereiste Orte, Andenken oder andere Erinnerungen intensiv wieder erlebt. Oft kann auch hierbei Wut und Zorn auftreten, die bei der Bewältigung helfen können.
Viele Menschen neigen dazu, sich in die Erinnerung mit dem Verstorbenen zurück zu ziehen indem sie sich ihre eigene Traumwelt schaffen, in der der Verstorbene noch lebt. Somit wird bspw der Tisch für die Person immer mit gedeckt, die persönlichen Sachen bleiben unverändert, man redet mit ihm/ihr. Dauert diese Phase zu lange an, kann der trauernde Mensch der Wirklichkeit und dem realem Leben entfremden und bleibt in der Phase gefangen.
Die vierte und letzte Phase der Trauer. Der Trauernde hat den Verlust des Verstorbenen als Realität akzeptiert, er ist zu einer inneren Figur geworden, der im realen Leben nicht mehr vorhanden ist. Nun kann der eigene Bezug zum Leben, zum Alltag und zu Mitmenschen wieder aktiv gestaltet und erlebt werden.Auch die Erfahrung, dass man einen solchen schweren Verlust bewältigen konnte, ist ein wichtiger Schritt zum Fortschreiten im Leben. Der Trauernde hat erkannt, dass Verlust zum Leben dazu gehört und dass man diesen auch bewältigen kann.

Der Theologe Yorick Spiegel hat mit seiner Habilitationsschrift „Der Prozeß des Trauerns. Analyse und Beratung“ aus dem Jahr 1972 ein ebenfalls vierphasiges Modell vorgelegt, welches die Schwerpunkte jedoch ein wenig anders setzt als Verena Kast. Er orientiert sich mehr an den Gefühlen und dem Umgang damit und beobachtet dabei unterschiedliche Verhaltensweisen, die für die Phasen charakteristisch sind.

Diese Phase setzt unmittelbar nach dem Erhalt der Todesnachricht ein und lässt die Menschen in einen Zustand der Lähmung verfallen. Wie groß der Schock ist und wie lange diese Phase dauert (einige Stunden oder wenige Tage), hängt unter anderem davon ab, ob der Tod erwartet wurde  - aufgrund einer Krankheit oder hohen Alters -, oder ob er völlig unerwartet eingetreten ist – Unfall, Suizid oder ähnliches.
Die Reaktionen während dieses Schocks können sehr unterschiedlich sein. Manche Menschen nehmen ihre Umwelt gar nicht mehr wahr und sind kaum ansprechbar, andere brechen völlig zusammen, wieder andere widmen sich Routinetätigkeiten, als wäre nichts geschehen. In dieser Phase werden die Betroffenen meistens von Angehörigen und Freunden unterstützt, die ihnen auch dabei helfen, ihre Emotionen zu kontrollieren – was den Übergang zur nächsten Phase einleitet.

Gerade in den ersten Tagen nach einem Todesfall muss der Mensch trotz des möglichen Zusammenbruchs seiner Welt funktionieren und agieren, da es neben der Beerdigung unzählige Dinge zu erledigen gilt. Daher werden in dieser Phase durch eigene und fremde Aktivitäten die Emotionen kontrolliert, um einen möglichen Zusammenbruch zu verhindern und notwendige Dinge erledigen zu können.
Der betroffene Mensch versucht selbst, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten, und er wird dabei von Angehörigen und Freunden aktiv unterstützt. Der Trauernde soll so entlastet werden, damit er die eigenen Kräfte zur Selbstkontrolle aufbringen kann. Die starke emotionale Selbstkontrolle in Verbindung mit den geschäftigen und hektischen Tagen kurz nach einem Todesfall erzeugt beim trauernden Menschen allerdings eine gewisse Distanz, als zöge ein Film an ihm vorüber, an dem er nicht beteiligt ist. In dieser Phase der Kontrolle stellt sich oft ein Gefühl der Leere ein, da man die Emotionen ja zurück gestellt hat und deshalb nichts so richtig spüren kann. Die kontrollierte Phase endet meistens nach der hektischen Zeit bis zur Beerdigung, wenn Verwandte und Freunde wieder abgereist sind.

Der Alltag ohne den Verstorbenen setzt ein, und die intensive Hilfe und Unterstützung der ersten Tage sind nicht mehr in diesem Umfang vorhanden. Nun wird der Trauernde mit aller Macht mit dem Alltag ohne den verlorenen Menschen konfrontiert, er zieht sich von der Welt zurück, verspürt eine Fülle unterschiedlicher Emotionen und fühlt sich ob des Zusammenbruchs seiner Welt oft hilflos und gelähmt.
Hilfsangebote und Aufmunterungsversuche von Freunden und Angehörigen werden zwar einerseits gewünscht, andererseits aber doch oft abgelehnt, weil sie zum Teil als sinnlos oder als zu anstrengend empfunden werden. In dieser Phase fühlt sich der Trauernde weder der Welt der Lebenden so richtig zugehörig noch der untergegangenen Welt mit dem Verstorbenen, von dem er sich noch nicht gelöst hat; er versinkt in Hilflosigkeit, Depression und Verzweiflung und verspürt ein Gefühl der Unwirklichkeit.
In dieser Phase werden die trauernden Menschen oft von Schlaflosigkeit geplagt, die eine permanente Müdigkeit und Mattigkeit zur Folge hat. Auch Appetitlosigkeit und ein Mangel an Antriebskraft stellen sich ein, oft ist allein das Anziehen ein schwerer und anstrengender, irgendwie sinnloser  Schritt. Zur inneren und äußeren Entlastung greifen etliche Menschen dann zu Hilfsmitteln wie Tabletten, Drogen oder Alkohol, was zu einem echten Problem werden kann, wenn dies zu häufig oder zu lange geschieht.

Langsame Rückkehr ins Leben und neue Beziehungsfähigkeit. Der Trauernde versucht, langsam wieder in sein altes Leben zurückzukommen, aber der Verlust wird immer im Herzen bleiben. Doch der Trauernde kann sich nicht ewig zurückziehen.
Die Trauerbewältigung läuft in dieser Phase keineswegs kontinuierlich ab: Kurzzeitige Rückschritte in vorherige Stadien des Trauerprozesses sind möglich. Dabei kann die ganze Schwere der Trauer wieder da sein, doch klingen die Abschnitte meist schneller ab.
(Quelle: Trauerphasen.de)

Dienstag, 17. März 2015

Verhaltenspsychologie - warum werden Menschen zu Monstern? - Teil 1

"Wie nennt man das nochmal, wenn jemand immer an das Gute im Menschen glaubt? - Dummheit"

Mit diesem Zitat hab ich mal wieder voll ins Schwarze getroffen und mich mit einem großen Teil selbst beschrieben. Ich will damit nicht sagen, dass ich dumm bin, ganz im Gegenteil. Aber im Bezug auf Hoffnung, Glauben und Wünschen, bin ich wie ein ein kleines Lamm, was gerade die Welt erblickt hat und nur auf der Suche nach Muttis weichen und kuscheligen Zitzen ist um noch mehr Wärme und Geborgenheit zu bekommen.
Die Welt ist oft böse. Menschen sind oft böse. Menschen werden immer mehr zu Monstern.
Aber warum ist das so? Warum wird von unserer Gesellschaft immer ein bestimmtes Muster erwartet, was kaum einer umsetzen kann? Warum gibt es Menschen, die verschiedene Persönlichkeiten haben und wie schaffen sie, es fast immer die richtigen einzusetzen? Warum äußert sich Unmut immer wieder in Gewalt, Aggression und Krieg?

Ich denke immer, dass in jedem bösen Menschen auch was Gutes steckt. (Das ist wieder meine naive Gutmensch-Stimme.)
Ich weiß selbst nicht, wie oft im Leben ich noch auf die Nase fallen muss, um wirklich alle Menschen zu hassen...aber Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Schon immer fand ich das Kapitel "Verhaltenspsychologie" unglaublich spannend und interessant. Ich habe viele Jahre mich damit auseinandergesetzt und das ein oder andere Buch gelesen. Zudem habe ich jede Menge Menschen in ihren Verhaltensweisen beobachtet und analysiert. Habe Schlussfolgerungen gezogen oder stand vor einem riesen Rätsel.

Die Psychologie des Verhaltens entspringt ursprünglich der psychologischen Strömung des Behaviorismus. Dieser wurde von John B. Watson zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegründet und beschäftigt sich mit der objektiven Messung und Erfassung von menschlichem Verhalten. Im Zentrum der behavioristischen steht ausschließlich die Beobachtung von Verhalten in bestimmten Situationen. Es handelt sich also um eine Wissenschaft des Verhaltens.

Immer wieder kann man beobachten, dass man auf  zwischenmenschlichen Kontakt auf Kommunikationsprobleme stößt. In Zeiten von sozialen Netzwerken und Nachrichtendiensten ist noch verschärfter als früher. Heutzutage werden Probleme nicht mehr an einem Tisch besprochen, sondern via WhatsApp, Facebook oder anderes versucht zu klären. Dass es dabei zu Missverständnissen kommt, liegt ganz klar auf der Hand. Und mir ist aufgefallen, dass besonders junge Menschen, im Teenageralter es nicht schaffen, mit ihren Mitmenschen richtig zu kommunizieren. Es fängt bei der Körpersprache an. Blickkontakt, Haltung. Man muss sich bewusst sein, was will man mit seinem Auftreten erreichen. Was soll das Gegenüber aufnehmen? Dass es dann immer noch zu Missverständnissen kommen kann, kann man leider nicht vermeiden. Der eine fasst ein freundliches Lächeln positiv auf und ein anderer fühlt sich damit bedrängt oder interpretiert Dinge rein, die nicht beabsichtigt waren. So ist das ein endloser Kreislauf, von Kommunikationsproblemen, die sich häufen und selbst banale Situationen zu einem riesen Problem werden lassen. Kein Wunder, dass heutzutage immer mehr Menschen an Bluthochdruck oder stressbedingten Krankheiten leiden. Man macht sozusagen aus ner Mücke einen Elefanten.

Was aber macht Menschen zu solchen Monstern?
Wenn man derzeit Nachrichten schaut oder Zeitung liest, hat man das Gefühl, die ganze Welt hat den Verstand verloren. Von diversen Kriegen, Machtspielchen, Straßenschlachten, Demonstrationen ohne Sinn und Verstand und Mord und Totschlag ist alles mal dabei. Ich hab manchmal gar nicht die Lust mir das noch rein zu ziehen, weil man von einer traumatischen Nachricht in die Nächste kommt und ich dann immer vorm TV mit offenen Mund sitze und denke: "What the fucking fuck???" (Ooooh entschuldige, ich habe "fuck" geschrieben, sogar zwei mal ^^ :D )

Der prominente Verhaltensforscher Ian Robertson, Professor für Psychologie und Verhaltensforschung am Trinity College in Dublin und Gründungsdirektor des dortigen Instituts für Neurowissenschaften, hat im Londoner "Daily Telegraph" dargelegt, wie Menschen zu Monstern mutieren können.
Robertson legt einige Gründe dafür fest (Quelle: Frankenfelds Welt):

Grausamkeit bringt Grausamkeit hervor. Wer mangelnde Empathie, Aggressivität oder gar Brutalität erleidet, meist in der Kindererziehung, der reagiert oft selbst gewalttätig. Mein Proband für diesen Aspekt, kenne ich seit der Geburt und ist sozusagen eins der klarsten Beispiele für eine dissoziale Persönlichkeitsstörung. Gewalt im frühesten Kindesalter, massive Angst und Panikattacken, zugeführt, durch den Erzeuger. Die Folge: ADHS, aggressives Verhalten, massive Probleme mit Autoritätspersonen, und ein eigenes Verständnis von Recht und Ordnung. Mein Proband hatte es bis zu seinem 14. Lebensjahr geschafft, dermaßen viele Straftaten zu begehen, dass er bis zur Volljährigkeit im Arrest sitzt. Bezugspersonen? Machtlos! Eine Kombination aus derart traumatischen Erlebnissen und die dementsprechenden Versuche, dies wieder gut machen zu wollen, in dem mein Proband bekam, was er wollte, haben ihn so geprägt, dass er dies sehr schnell zu seinem Vorteil nutzte. Lief es nicht nach seiner Nase, reagierte er mit Aggression und unendlicher Wut. Ein Zitat von Robertson finde ich, zwar nicht in Bezug auf meinen Proband, sondern eher allgemein gesehen, ganz passend: "Opfer werden meist zu Tätern"
Auflösung in einer Gruppe. Vor allem wenn staatliche Strukturen schwach sind oder gar völlig zusammenbrechen, hängt das Überleben oft vom Gruppenzusammenhalt ab. Krieg schafft zudem starke Bindungen zwischen Männern. Die Unterschiede in der Indentität von Individuum  und Gruppe verschwimmen. Am Ende zeigt die Gruppendynamik Wirkung: der einzelne tut entsetzliche Dinge, die er sich vorher hätte nie vorstellen können. In dem Bezug komme ich wieder zu meinem Probanden. Seine Straftaten hat er nicht von alleine aus langer Weile gemacht, sondern weil er in einer Gruppe aktiv war. Und ein weiteres Merkmal einer dissozialen Persönlichkeitsstörung ist das mangelnde Selbstwertgefühl. Stets auf der Suche nach Anerkennung und Bewunderung. Und wo bekommt man die am meisten? Wenn man mutig ist und gefährliche Dinge tut. Die Gruppe spornt an, die bevorstehende Bewunderung ist zum Greifen nah, das Adrenalin steigt, jetzt oder nie. Einmal ein Erfolgserlebnis gehabt, einmal die Anerkennung der besagten Gruppe, ruckzuck ist man in dem Kreislauf drin. Mein Proband hatte auf Grund seines jugendlichen Leichtsinns und seiner naiven Menschenkenntnis geglaubt, alles was in der Gruppe gesagt wird, ist cool, ist richtig, fetzt...was auch immer. Warum? Weil sie ihm gleichgestellt waren. Keine Autoritätsperson, keine Weisungsberechtigten, keine Menschen die metaphorisch gesehen "über" ihm stehen.
Diese Verhaltensmerkmale in Kombination mit der Gruppe, verschlimmerte das Ganze um einiges. Das "Ich" löste sich im "Wir" mit dem Gruppenwillen auf. Dass mein Proband aber nur alleinige ausführende Hand war, hat er lange nicht bemerkt.Gruppenzwang und die Flutung des Kreislaufes mit dem Bindungshormon Oxytocin und dem Dominazhormon Testosteron bewirkten, dass er sich stark und beliebt fühlte. Das was er für die Gruppe tat war dementsprechend "gut".
Emotionen. Oft Auslöser oder Motivation. Mein Proband hatte nun arge Probleme seine Emotionen unter Kontrolle zu halten. Das heißt, egal ob zu Hause, in der Öffentlichkeit, beim Einkaufen, Schule etc...egal welches Gefühl gerade in ihm aufkam, es musste sofort raus. Ohne Rücksicht auf die Umgebung oder Verluste. Gewalttätige Menschen oder zu Gewalt neigende Menschen leben meist in ihrer eigenen Welt mit einem eigenen Verständnis von Recht und Unrecht.
Nun aber genug zu meinem Probanden, genug von Gewalt, Aggression, das ist nicht das, worauf ich eigentlich hinaus will.


Nun bin ich so viel Stoff los geworden, dass mir vor Schreck gar kein Schlusswort einfällt....
Aber es muss auch mal ohne gehen.
In meinem nächsten Post werde ich auf die einzelnen Verhaltensweisen in bestimmten Situationen mehr eingehen. Und ich hab noch ne kleine Recherche laufen, sowie ein Interview mit einer bemerkenswerten Lady. Ihr dürft ganz gespannt sein.
Bis dahin wünsche ich euch noch eine schöne Woche, meine lieben Leser.

Winke winke und bye bye